Walter Maria Guggenheimer

Schriftsteller und Politiker

* 8. Januar 1903 München

† 16. Juni 1967 Frankfurt

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 30/1967

vom 17. Juli 1967

Wirken

Walter Maria Guggenheimer wurde am 8. Jan. 1903 in München geboren und war zusammen mit Eugen Kogon Schüler eines bayerischen Benediktinerinternats. Anschließend studierte er Volkswirtschaft in Berlin und München und promovierte zum Dr. oec. publ.

Nach Abschluß des Studiums arbeitete er in der deutschen Industrie in In- und Ausland, besonders in Italien und auf dem Balkan. 1935 konnte der rassisch gefährdete G. im letzten Augenblick aus Deutschland fliehen. Die MAN setzte ihren Mitarbeiter auf dem dem Zugriff der SS fernen Außenposten in Teheran ein. In Persien schloß er sich während des Krieges den französischen freien Streitkräften de Gaulles an und kämpfte auf Seiten der Gegner Deutschlands in Nordafrika, in Italien und Frankreich. Kurz vor seinem Tod hat G. in einem langen Rundfunkgespräch mit Joachim Kaiser mit dem Titel "Reisen mit de Gaulle" über seine persische Zeit berichtet.

Nach 1945 ließ sich G. als freier Schriftsteller in München nieder. Er schrieb in einer Kindler-Zeitschrift ökonomische Kommentare, war dann in Anderschs und Richters "Ruf" witziger Anwalt der damals so lebendigen französischen Politik, Philosophie u. Literatur und ...